Mein Vortrag über Klangarbeit in der Palliativbegleitung

– und ein kleiner Wagen mit großer Wirkung

Vor kurzem durfte ich im Ketteler Krankenhaus in Offenbach Teil eines Vortrags über die Palliativarbeit sein.

Eingeladen waren Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weise mit diesem sensiblen Thema verbunden sind – Hospizdienste, Pflegekräfte, medizinisches Personal, ehrenamtlich Engagierte, Angehörige und auch Betroffene selbst.

Es war für mich eine besondere Gelegenheit, meine Arbeit mit Klangschalen in der Klinik vorzustellen und Einblicke in meinen Alltag zu geben – dorthin, wo Achtsamkeit, Berührung und Stille zu einer wertvollen Ergänzung der medizinischen Versorgung werden.

Über Begegnung und Freiwilligkeit

In meinem Vortrag habe ich erzählt, wie ich bei einer Klanganwendung vorgehe:

Ich stelle mich zuerst persönlich vor, erkläre, was Klang bewirken kann, und dass es sich immer um ein Angebothandelt – kein „Muss“. Manche Menschen sind sofort offen, andere zögern oder lehnen es ab. Auch das darf sein.

Gerade diese Haltung der Freiwilligkeit schafft Vertrauen.

Derzeit sind etwa 53 % meiner Patientinnen weiblich und 47 % männlich – und die Resonanz ist in beiden Gruppen erstaunlich gleich tief.

Mein neues Klangmobil

Ein kleiner, aber feiner Fortschritt hat mir meinen Klinikalltag spürbar erleichtert: mein neues Klangmobil.

Früher trug ich alles, was ich für die Klangarbeit brauchte, in einem einfachen Plastikkorb von Zimmer zu Zimmer – Klangschalen, Tücher, Desinfektion, Schreibzeug, Handschuhe.

Heute darf ich alles bequem auf einem schiebbaren Wagen transportieren.

Ich kann meine Utensilien ordentlich verstauen und habe sie jederzeit griffbereit – und das Schönste: Ich kann die Klangschalen vorwärmen, damit die Patient:innen keine kalte Schale auf der Haut spüren, sondern sofort Wärme und Geborgenheit.

Das Klangmobil - in der Klinik ist alles dabei, was beim Patienten benötigt wird.

Klang, der verbindet

Während des Vortrags durfte ich erleben, wie groß das Interesse an dieser besonderen Form der Begleitung ist. Viele wollten wissen, wie Klang in der Palliativarbeit wirkt, wie Patient:innen reagieren, und welche Erfahrungen ich mache.

Manche der Rückmeldungen, die ich im Klinikalltag erhalte, sprechen für sich:

„Ich hab Sie schon vermisst.“

„Das war wie Urlaub.“

„Ich hab Gänsehaut vom Kopf bis in die Zehen.“

„Kann es sein, dass meine Schmerzen gerade weg sind?“

Diese Worte erinnern mich immer wieder daran, wie tief Klang wirken kann – auch jenseits der Sprache.

Ein Moment von Dankbarkeit

Ich war anfangs nervös, doch sobald ich zu erzählen begann, war ich ganz in meinem Element. Denn über meine Herzensangelegenheit zu sprechen, fühlte sich nicht an wie ein Vortrag – sondern wie ein Teilen. Teilen von Erfahrungen, die Mut machen. Teilen von Augenblicken, in denen Klang für kurze Zeit die Schwere des Alltags auflöst.

Es war ein Tag voller Begegnungen, die mich dankbar zurückgelassen haben – und mit der Gewissheit, dass meine Arbeit nicht nur gehört, sondern auch verstanden wird.